Vereinsgeschichte

Ein Rückblick über 47 Jahre Vereinsgeschehen
Einem allgemeinen Aufruf folgend trafen sich am 06. Oktober 1973
22 junge Menschen in der historischen Gaststätte „Zum Kloppstein“, mit dem Ziel, einen Musikverein zu gründen.

Der Initiator Heinrich Feuerbach, der maßgeblich bei diesem Vorhaben von seinem Sohn Peter unterstützt wurde, hat hierfür die Voraussetzungen geschaffen.

Bei der anschließenden Gründungsversammlung wählten die 22 Gründungsmitglieder Heinrich Feuerbach als ersten Vorsitzenden des neu gegründeten Vereins.

Mit großem Engagement wurden in den ersten Tagen nach der Gründung schon die finanziellen Grundlagen für den Erwerb von Trommeln, einer Pauke und Hörnern geschaffen. Damit war die Möglichkeit gegeben, sogleich mit den ersten Proben zu beginnen.

Bedauerlich in diesem Zusammenhang war der Umstand, dass für die Proben keine Räumlichkeiten gefunden werden konnten. Mit viel Schwung nahm man auch diese Hürde, und die Proben fanden am Zollhafen, unter freiem Himmel, statt.

Trotz dieser Schwierigkeiten war, der aus der Taufe gehobene Musikzug an Fastnacht 1974 erstmals mit großem Erfolg präsent.

In dem gleichen Jahr wurde eine Vereinssatzung erarbeitet und der Verein unter der Bezeichnung „Musikverein 1973“ in das Vereinsregister eingetragen.

Es erfolgte durch die Beschaffung von zwei Lyren, eine weitere instrumentale Bereicherung. So konnte der Hörnerzug an den Meisterschaften des Deutschen Laienspielverbandes, des Landesverbandes für das Spielmannswesen und auch an freien Wettbewerben teilnehmen.

Ein weiterer Höhepunkt in der Entwicklungsphase war die in einem feierlichen Rahmen übergebene Standarte.

Mit der Anerkennung als Korporation stand einer Teilnahme an Fastnachtssitzungen nichts mehr im Wege.

Mit neuen Überlegungen erfolgte die Umwandlung des Hörnerzuges in einen modernen Musikzug, diese Veränderung hatte wiederum großen Erfolg.

Mit den Jahren ist aus dem modernen Musikzug ein Trommlerzug mit Lyren, Bass Drums, Snare-Drums, Tim Tom Trio und Tim Tom Quattro geworden. Im Jahre 2001 hatte der Trommlerzug 38 Mitglieder, zur Zeit spielen 30 Personen im Alter von 8 Jahren bis 58 Jahren. Seit 2003 wird der Trommlerzug auch von Trompetern unterstützt. Der Trommlerzug tritt bei vielen Anlässen, wie bei Fastnachtsumzügen, Erntedankumzügen, beim Brezel- und Johannisfest und bei privaten Feiern, auf.

Dem steten Bemühen des Vereinsvorsitzenden war es zu verdanken, dass alsbald die Proben in der Bretzenheimer Schule durchgeführt wurden. Da auch diese Bleibe mehr oder weniger ein Provisorium war, wurde uns 1979 von der Stadtverwaltung Mainz ein Raum in dem ehemaligen „Fort Hauptstein“ zur Verfügung gestellt.

In vielen hunderten von Stunden haben die Vereinsmitglieder diesen Raum freundlich gestaltet. Nach der Reinigung erfolgten bauliche Verbesserungen bis hin zu einer optimalen Ausstattung.

Dieser Raum wurde unsere Heimstadt und kann von den Musikern, für Übungen der Balletts, für Versammlungen und für die Zusammenkünfte des Komitees genutzt werden.

Letztlich ist hier unsere Gedankenschmiede entstanden, die nicht unwesentlich das fastnachtliche Geschehen in unserem Stadtteil mitgestaltet.

Der erste Fastnachtsumzug in Bretzenheim wurde von hier aus der Taufe gehoben. Einige Vereine haben sich diesem Vorhaben spontan angeschlossen.

Nach einem Erfolg bei einem Kappenabend kam es zu der Gründung eines Komitees. Erstmals haben wir uns 1978 mit einem guten Programm im Haus St. Georg den Bretzenheimern vorgestellt.

Die aus dieser Sitzung resultierende Resonanz beflügelte uns nun, künftig regelmäßig Fastnachtssitzungen abzuhalten. Die Sitzungen mit Damen fanden von jetzt an in der Turn- und Festhalle der TSG 1846 Mainz-Bretzenheim statt.

Sitzungspräsident Karl Mischler und unser Protokoller
Ekkehard May, der auch von 1980 bis 1991 als
Erster Vorsitzender fungierte, sind zwischenzeitlich Markenzeichen unseres Vereins.

Die von uns ausgelöste Initiative eines Fastnachtsumzuges in Bretzenheim jährlich durchzuführen, war die Grundlage im Verbund mit allen Verantwortlichen der Bretzenheimer Vereine die Gründung der „Interessengemeinschaft Bretzenheimer Straßenfastnacht“ vorzunehmen.

Nun noch einige Bemerkungen zu unserem Zusatznamen „Die Jakobiner“. Diese Bezeichnung ist eine historische Anlehnung an die französische Zeit von Mainz, in der Zeitspanne von 1792-1812. Nachdem viele Namen aus dem militärischen Bereich durch andere Garden schon besetzt waren, hatte unsere Aktive, Hiltrud Fuhrmann, die Idee, diese Bezeichnung für uns zu nutzen. Hatte doch die Mainzer Franzosenzeit sehr starke Spuren hinterlassen, die nicht nur in einem negativen Licht gesehen werden können. Auch die Bretzenheimer waren damals mit von der Partie, als sie sogar einen Freiheitsbaum errichteten.

Die Narrenkappe, der Jakobinermütze nachempfunden, beinhaltet die gelbe Farbe und deckt sich mit diesem farblichen Ausdruck mit der gelben Farbe unserer Mainzer Fastnacht.

Alle anderen Deutungen, zu denen sich einige in despektierlicher Form zu formulieren veranlasst sahen und sehen, sind schlichtweg falsch.

Peter Feuerbach ist das einzige Gründungsmitglied, das dem Verein noch angehört. Er war immer aktiv, die Palette reicht vom Kassierer über den Stabführer sowie einige Jahre zweiter Vorsitzender und heute als Ideengeber, Liederdichter und Sitzungsredner.

Eine tragende Kraft des Vereins ist ohne Zweifel Hiltrud Fuhrmann. Seit
1. Januar 1974 Mitglied, bereits im April des gleichen Jahres zweite Vorsitzende und seit 1976 Schatzmeisterin.

Geführt wird unser Verein zur Zeit von Detlef Planz. Er löste Egon Schaubruch ab, der 15 Jahre lang als erster Vorsitzender fungierte.

Seit 1978 war Karl Mischler unser Sitzungspräsident. Er führte uns 28 Jahre schwungvoll mit viel Wortwitz durch die Sitzungen. In unserer Jubiläumskampagne – 33 Jahre „Die Jakobiner“ – im Jahre 2006 führte uns Dieter Meisenzahl, ein in der Mainzer Fastnacht bekannter Sänger, als Sitzungspräsident durch die 5. Jahreszeit.

Seit der Kampagne 2007 ist Dennis Bartholdi unser Sitzungspräsident. Er war mit seinen 24 Jahren der jüngste Sitzungspräsident in Mainz. Dennis war aktiv als Büttenschieber, Komiteeter und Büttenredner, bevor er mit Bravour in seiner ersten Kampagne sein Sitzungspräsidentenamt ausführte. Aus beruflichen Gründen musste er 2010 dieses Amt leider wieder niederlegen.

Dadurch konnte Komitee-Mitglied Markus Kieber einen hervorragenden Einstand als Sitzungspräsident in der Kampagne 2010/2011 geben und hat seitdem die närrische Rostra fest in seiner Hand.

Ab 2014 ist Markus Kieber der 5.  
erste Vorsitzende seit Gründung des 
Musikcorps und Fastnachtsverein  „Die Jakobiner“ im Jahre 1973

Text: Wilhelm Schrohe (+) Ortsvorsteher a.D. und Ehrenjakobiner sowie Ergänzungen durch Hiltrud Fuhrmann

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